Absatz des iPhone erfüllt hingegen nicht ganz die Erwartungen - Starkes Wachstum beim Verkauf von Computern
Der US-Computerkonzern Apple bleibt auch in der Wirtschaftskrise eine Klasse für sich. Der Mac-Hersteller setzte trotz Arbeitslosigkeit und Kaufzurückhaltung in den Industriestaaten zum Jahresschluss 33 Prozent mehr mit seinen Computern um. Insgesamt steigerte der Konzern seinen Umsatz im Weihnachtsquartal allein in Europa um 40 Prozent, im asiatisch-pazifischen Raum verdoppelte er ihn sogar. Der internationale Anteil machte fast zwei Drittel der Gesamterlöse von 15,7 Milliarden Dollar aus.
Erwartungen
Der Verkaufsschlager iPhone musste leichte Blessuren hinnehmen. Der Umsatz mit dem Smartphone erreichte nicht mehr ganz die hoch gesteckten Erwartungen. Dies schürte die Spekulationen über das nächste Produkt aus der Pipeline des Konzerns: Es soll am Mittwoch vorgestellt werden und dürfte Experten zufolge ein Kleincomputer aus der Tablet-Serie sein. Nach iMac und iPhone soll demnach ein iSlate den Markt aufrollen. Apple-COO Tim Cook wich allen Nachfragen auch am Montag nach der Vorlage der Quartalszahlen aus: "Ich möchte ihnen nicht die Freude der Überraschung nehmen, wenn sie am Mittwoch unser jüngstes Werk sehen."
Macs
Apple verkaufte in seinem ersten Geschäftsquartal 3,36 Millionen Mac-Computer und übertraf damit einmal mehr die Erwartungen der Experten, die bei drei Millionen Stück lagen. Vom iPhone setzte der Konzern 8,7 Millionen ab. Das waren doppelt so viel wie im Vorjahresquartal, Branchenkenner hatten aber mit neun Millionen Stück gerechnet. Der Gesamt-Umsatz stieg um 32 Prozent von knapp zwölf Milliarden Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Analysten hatten nur eine leichte Steigerung auf rund 12,1 Milliarden Dollar erwartet.
Der Netto-Gewinn erreichte in dem zum 26. Dezember beendeten Quartal rund 3,4 Milliarden Dollar nach 2,3 Milliarden Dollar im Vorjahr. Apple kam damit auf eine Bruttogewinnspanne von knapp 41 Prozent nach fast 38 Prozent im ersten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres. Das Unternehmen profitierte von billigeren Bauteilen und einer günstigeren Finanzierung seiner Fixkosten.
Verwirrung
Die Angaben zum Gewinn je Aktie sorgten für Verwirrung. Apple legte eine neue Berechnung zugrunde, so dass der angegebene Wert von 3,67 Dollar je Anteilsschein nicht mit den Schätzungen von 2,09 Dollar pro Papier vergleichbar waren. Der Kurs des Unternehmens legte nachbörslich ein Prozent zu. Er hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt und Anfang Januar mit 215,59 Dollar ein Allzeit-Hoch erreicht.
"Die Mac-Verkäufe waren sehr stark", sagte Analyst Bill Kreher. "Das gleicht die iPhone-Zahl mehr als aus, die womöglich ein bisschen langweilig daherkommt." Vielleicht hätten die Experten an der Wall Street die Lage aber auch einfach nur zu euphorisch eingeschätzt, meinte er. Apple konkurriert hier vor allem mit dem Blackberry von Research in Motion.
Über das laufende Quartal äußerte sich der Konzern vorsichtig: Apple erwartet einen Gewinn von 2,06 bis 2,18 Dollar je Aktie bei einem Umsatz zwischen elf und 11,4 Milliarden Dollar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen